Die Blues Gitarre

Autor Dirk Hagemann

Beim Kauf einer Blues-Gitarre sollte man sich vorher genau überlegen, wie euer Sound am Ende klingen soll, oder welche Gitarre euer Lieblingsgitarrist hatte. Den nichts ist ärgerlicher wenn man nicht den guten Stevie Ray Vaughan Sound hinbekommt, nur weil man die falsche Gitarre gekauft hat.

Eigentlich geht es bei der Wahl der Bluesgitarre nur um eines: Stratocaster & Telecaster vs. Les Paul & ES335.
Oder anders gesagt: Fender vs. Gibson.

Diese beiden Marken haben die Gitarrenwelt geprägt und in zwei grosse Lager gespalten. Den beide unterscheiden sich nicht nur äusserlich, sondern vor allem im Klang. Vor allem für den Klang verantwortlich sind die Tonabnehmer (engl. Pickups). Bei Gibson werden sog. Humbucker verwendet, dass sind Tonabnehmer mit 2 Spulen, während Fender primär sog.Single-Coils einbaut, dass sind Tonabnehmer, die aus einer einzelnen Spule bestehen.

So war die Les Paul und ihre näheren und entfernteren Verwandten, der Inbegriff für vollen, warmen Humbuckersounds. Die Strat hingegen stand für offenere, bluesige Single-Coil Zerrsounds und die typisch, drahtigen cleanen Stratsound. Die Telecaster u.a. die Countrygitarre No.1, sie wurde abera auch von vielen Bluesgitarristen genutzt und bietet den typisch knackigen, "twang"-Sound.

Natürlich wurde diese Trennung (Fender=Singlecoil, Gibson=Humbucker) teilweise aufgehoben und in diversen Stratocaster & Telecaster Gitarren wurde eine Mischung von Single-Coils und Humbuckern verbaut. Aber nach wie vor dominieren die Single-Coils-Tonabenehmer die Fender Gitarren, weil sie einfach für ihren typischen und beliebten Sound stehen.

Tochterfirmen: Sowohl Fender als auch Gibson haben Tochterfirmen, die lizensierte Nachbauten der teuren Orginalgitarren anfertigen. Diese bieten sehr oft viel Qualität für wenig Geld. Gibson Gitarren werden in Lizenz von der Firma Epiphone gebaut, die in Preis-Leistung den Originalen fast in nichts nachstehen. Fender vertreibt seine preisgünstigen Modelle unter dem Label Squier.

Alle genannten Gitarrenformen werden auch von Gibson bzw. Fender an andere Firmen lizensiert und diese bauen (oft mit kleinen Abwandlungen) mehr oder weniger identische Kopien nach. So kommt man auch sehr preisgünstig an Nachbauten von Les Pauls, ES335, Stratocaster und Telecaster Gitarren von anderen Firmen.

Natürlich solltet ihr vor dem Kauf ruhig alle Gitarren mal antesten, aber auch der Sound eurer Lieblingsgitarristen kann da eine Hilfe sein. Wenn ihr wie SRV klingen wollt, sollet ihr euch keine Gibson kaufen ;-)

Semiakustische Gitarren = Gibson ES335

Typische Gibson ES -335 Spieler: B.B. King, Freddie King, John Lee Hooker

Gibson Les Paul

Typische Gibson Les Paul Spieler: Eric Clapon (Bluesbreaker Jahre) Gary Moore, Jimmy Page, Slash

Fender Stratocaster

Typische Fender Stratocaster Spieler: Rory Gallagher, Jimi Hendrix, SRV, Kenny Wayne Shepherd, Eric Clapton

Fender Telecaster

Typische Fender Telecaster Spieler: Albert Collins, Keith Richards, Muddy Waters, Jonny Lang